Mehr als 130 Delegierte aus fast 30 Städten und Gemeinden aus Deutschland, Österreich, Luxemburg, Frankreich, Monaco, der Schweiz und Italien haben sich Ende November in Bozen anlässlich der Verleihung des internationalen European Energy Award Gold 2024 getroffen. Mit diesem Preis werden jährlich Gemeinden ausgezeichnet, die sich kontinuierlich und auf höchstem Niveau für Klimaschutz, Energieeffizienz und erneuerbare Energien einsetzen. Eine der mit Gold ausgezeichneten Kommunen ist die Stadt Karlsruhe.
Gemeinden spielen zentrale Rolle
Insgesamt wurden in diesem Jahr 64 europäischen Gemeinden der European Energy Award Gold verliehen, womit sich die Gesamtzahl der eea-Gold-Städte und -Gemeinden auf 249 erhöht. Insgesamt nehmen fast 1.900 europäische Gemeinden und Städte an den verschiedenen nationalen Programmen des European Energy Awards teil. "Die Gemeinden spielen eine zentrale Rolle, wenn es um die Erreichung der Ziele der europäischen Energie- und Klimapolitik geht, inbesondere das Ziel der Klimaneutralität bis 2050", erklärt Peter Brunner, Landesrat für Umwelt-, Natur- und Klimaschutz.
Karlsruhe punktet mit Konzepten
Für die Stadt Karlsruhe ist die Gold-Auszeichnung eine besondere Anerkennung der vielen erfolgreichen Aktivitäten zur Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes 2030. Mit 75 Maßnahmen soll Klimaneutralität im Jahr 2040 erreicht werden. Im Zuge des Audits wurde unter anderem die fortgeschrittene Wärmeplanung mit dem Ziel des Fernwärmeausbaus und der Defossilisierung ausgezeichnet. Mit neuen Klimaschutzstellen, verteilt auf die gesamte Verwaltung, wurde ein Netzwerk geschaffen, das die Belange des Klimaschutzes ganzheitlich umsetzt und im Verwaltungshandeln berücksichtigt. Auch konnte Karlsruhe mit einer weitreichenden Klimakommunikation über das Portal klima.karlsruhe.de überzeugen. Schon seit Langem punktet Karlsruhe mit Ideen und Konzepten zur nachhaltigen Mobilität. Mit dem Karlsruher Modell im Nahverkehr, dem Umbau zur Fahrradstadt und als deutsche Carsharing-Hauptstadt hat Karlsruhe beim eea im Bereich Verkehr nahezu die gesamte mögliche Punktzahl erreicht. Auch der Ausbau der Photovoltaik auf städtischen Gebäuden sowie in der gesamten Stadt schreitet auf hohem Niveau weiter voran.
Bürgermeisterin Bettina Lisbach nahm die Gold-Medaille in Bozen entgegen: "Ich freue mich, dass Karlsruhe nun zu den Gold-Städten im europäischen Klimaschutz zählt. Die Auszeichnung spornt uns an, konsequent weiter an unserem Ziel zu arbeiten, bis 2040 klimaneutral zu sein."
Neben dem Gala-Dinner mit der Auszeichnungsveranstaltung fand ein reichhaltiges Rahmenprogramm in Form von Exkursionen in beispielhaften Südtiroler KlimaGemeinden statt. Der Schwerpunkt lag insbesondere auf dem Übergang von fossilen Brennstoffen zu erneuerbaren Energien und auf Grünflächen als Anpassungsmaßnahme an den Klimawandel.
"Die mit dem European Energy Award Gold ausgezeichneten Gemeinden beweisen, wie der Weg zur Klimaneutralität mit Hilfe einer konsequenten Energie- und Klimapolitik und eines kontinuierlichen Engagements bei der Umsetzung konkreter Maßnahmen gelingen kann", bekräftigt Ulrich Santa, Generaldirektor der KlimaHaus Agentur.