Nach den wissenschaftlich fundierten Geschichtsforschungen im Zuge der 1983 erschienenen Ortschronik „Geschichte von Neureut“, kann sicher angenommen werden, daß Neureut im Jahre 1260 durch Markgraf Rudolf I. gegründet und besiedelt wurde.
Im Jahre 1699 wurden durch Markgraf Friedrich Magnus im Süden von Neureut 58 Familien angesiedelt, die wegen ihres reformierten Glaubens aus südfranzösischen Provinzen vertrieben worden waren und nach Zwischenstationen bei den Waldensern in der Folgezeit als solche bezeichnet wurden.
Die neu entstandene Siedlung der Flüchtlinge erhielt den Namen Welschneureut, während das seitherige Dorf im Unterschied dazu fortan Teutschneureut genannt wurde. Im Jahre 1935 wurde die Gemeinde Welschneureut eingegliedert und die vereinigte Gemeinde führte ab diesem Zeitpunkt den Namen „Neureut (Baden)“.
In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Neureut zum zweiten Mal in seiner Geschichte zum Zufluchtsort für Flüchtlinge. Rund 3.000 Heimatvertriebene und Flüchtlinge aus dem Osten und den südosteuropäschen Siedlungsgebieten fanden in der Kirchfeldsiedlung eine neue Heimat. Mit dem Bau der amerikanischen Kaserne wurde Neureut im Jahre 1959 erstmals Garnisonsgemeinde. 1960 folgte die Bundeswehr in die neu errichtete General-Fahnert-Kaserne. Neureut hatte in der Nachkriegszeit mit dem starken Bevölkerungszuwachs erhebliche Probleme zu bewältigen. So war die gesamte öffentliche Infrastruktur neu zu errichten, was enormer ideeller und finanzieller Anstrengungen bedurfte.
Die von der selbstständigen Gemeinde Neureut eingeleitete und verwirklichte Planung, die nach der Eingemeindung 1975 kontinuierlich weiterentwickelt wurde, machte Neureut mit seinen öffentlichen und privaten Dienstleistungseinrichtungen zu einem Schwerpunkt im Norden der Stadt Karlsruhe.
Wappen von Neureut © Stadt Karlsruhe, PIA