Zahlreiche Wespen, Hornissen und Bienen sind aktuell wieder unterwegs und bauen fleißig ihre Nester in der Natur oder auch an Häusern. Neben den Wespen, zu deren Familie auch die Hornissen gehören, entstehen auch Konflikte mit anderen Arten der sogenannten Hautflügler. Denn auch Bienen können in der Nähe des Menschen auftauchen. Es sind jedoch nur die heimischen Wespen, die auf Süßspeisen und Fleisch fliegen.
Ein friedliches Zusammenleben von Menschen und Wespen im Sommer ist trotzdem möglich, denn Wespen stechen nur, sobald sie sich bedroht fühlen. In der Regel stellen umherfliegende Wespen bei Beachtung bestimmter grundsätzlicher Verhaltensweisen keine erhebliche Gefahr dar: Heftige Bewegungen und Wegpusten sollten vermieden werden. Es ist außerdem sinnvoll, Nahrungsmittel im Freien abzudecken und Reste wegzuräumen. Nach dem Essen sollte bei Kindern der Mund abgewischt werden, um die Wespen nicht anzulocken. Wespen können außerdem von Gerüchen wie Parfum oder ähnlichen starken Düften angezogen werden. Außerdem fliegen sie gerne auf bunte Kleidung.
Bevor ein Nest beseitigt wird, sollte man sich darüber bewusst sein, dass auch Wespen und Hornissen eine wichtige Rolle im Ökosystem übernehmen. Sie sind Nützlinge der Natur und erbeuten viele für uns schädliche Insekten, die sie an ihren Nachwuchs verfüttern und übernehmen somit die Funktion eines natürlichen Schädlingsbekämpfers. Jede Wespe, die wie die Biene Blüten besucht, um dort den Nektar aufzusaugen, trägt außerdem zur Bestäubung bei.
Der städtische Umwelt- und Arbeitsschutz hat für Bürgerinnen und Bürgern eine Bandansage zum Thema "Hornissen und Wespen" eingerichtet. Diese kann unter 0721 133-3103 abgehört werden.
Wo sich oft Wespennester finden
Viele Wespen bauen ihre Nester an Nischen und in Spalten von Häusern, so zum Beispiel in Rollladenkästen. Bei Wespennestern am Haus ist es wichtig, diese nicht einfach einzuschließen, da an verschlossenen Einfluglöchern häufig aggressive Wespen warten. Empfehlenswert ist es, die Tiere durch Fliegengitter am Einflug in die Wohnung zu hindern und ausreichend Distanz zu den Nestern zu halten sowie deren Flugbahn freizuhalten. Die Nester können dann nach dem ersten Frost problemlos abgenommen werden, wenn ein Großteil der Wespen gestorben ist. Aktive Wespennester sollten nicht grundlos und nicht selbstständig, sondern nur durch Fachpersonen wie Kammerjäger oder Imker entfernt werden. Eine Störung am Nest kann die Tiere aggressiv machen.
Als einzige Wespenart fliegen Hornissen auch bei Nacht – dementsprechend können sie sich an erleuchteten Fenstern oder Hauseingangsbeleuchtungen sammeln. Dies ist ein weiterer Grund, unnötige Beleuchtungen auszuschalten.
Informationen dazu, um welche Hornissenart es sich handelt, Vergleichsbilder, das weitere Vorgehen und die richtigen Ansprechpartner finden Karlsruherinnen und Karlsruher auf karlsruhe.de/hornissen.
Die Europäische Hornisse
Die Europäische Hornisse (Vespa crabro) ist in den letzten Jahren selten geworden und streng geschützt. Daher ist die Entfernung von Brutstätten und Nestern nicht erlaubt. Bei einer Distanz von rund zwei Metern zum Nest der Hornissen stellt dieses in der Regel keine Gefahr dar. Hornissen sind in der Regel friedlich und scheu. Falls nötig, können Hornissenstaaten, die sich an einem kritischen Platz angesiedelt haben, durch geschultes Fachpersonal umgesiedelt werden. Betroffene können sich dazu an den Umwelt- und Arbeitsschutz der Stadt Karlsruhe wenden (umwelt-arbeitsschutz(at)karlsruhe.de, Tel.: 0721 133-3101).
Die Asiatische Hornisse
In den vergangenen Jahren breitete sich zunehmend auch die Asiatische Hornisse (Vespa velutina nigrithorax) in der Region aus. Sie stammt aus Südostasien und ist nach EU-Recht als invasiv eingestuft, weshalb sie bekämpft werden muss.
Für weitere Fragen steht der Umwelt- und Arbeitsschutz der Stadt Karlsruhe (umwelt-arbeitsschutz(at)karlsruhe.de, Tel.: 0721 133-3101) gerne zur Verfügung.