Das durch einen entsprechenden Antrag der GRÜNE-Fraktion angestoßene Wiederaufleben der AG Werderplatz aus Vertretern der Stadtverwaltung, von Polizei, Bürgergesellschaft Südstadt, sozialen Trägern und lokalen Akteuren, die von 2016 bis 2018 getagt und einige Zwischenerfolge, wie das Alkoholkonsumverbot auf dem Werderplatz oder die Schaffung eines alkoholakzeptierenden Aufenthaltsraums mit initiiert hatte, stieß am Dienstag im gemeinderätlichen Hauptausschuss auf einhellige Zustimmung.
Aljoscha Löffler (GRÜNE) sah darin den richtigen nächsten Schritt und plädierte dafür, in der AG „restriktive und soziale Maßnahmen zusammenzudenken und nicht nur in eine Richtung zu gehen“. Detlef Hofmann (CDU) war zwar ebenfalls mit der Reaktivierung der AG einverstanden, forderte aber gleichzeitig eine „schnellstmögliche zeitliche und räumliche Ausweitung des Alkoholkonsumverbots“.
Yvette Melchien (SPD) betrachtete eine „Verschärfung der Maßnahmen“ als geboten und unterstützte die Ausweitung des Verbots. Für Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup ist dies allerdings ein beim Land kaum durchsetzbares Unterfangen, „da wir aus der Kriminalstatistik heraus keine Rechtsgrundlage zur Ausdehnung des Verbots ableiten können“.
Vor dem Hintergrund der immer wieder auftretenden und sich verschärfenden Problemen zeigte sich Thomas H. Hock (FDP) ernüchtert und forderte als Sofortmaßnahme mehr Präsenz der Polizei. Hock: „Die Auflösung des Polizeipostens Südstadt war ein großer Fehler“. Ähnlich äußerte sich Friedemann Kalmbach (FW/FÜR), und Lüppo Cramer (KAL/Die PARTEI) war skeptisch darüber, „ob wir am Werderplatz überhaupt etwas ändern können“.
Dr. Paul Schmidt (AfD) sprach sich für die Reaktivierung der AG und die Ausweitung des Alkoholkonsumverbots aus, während Mathilde Göttel (DIE LINKE) dafür warb, „Ursachen stärker in den Blick zu nehmen“ und dabei auch die Wohnsituationen und die Mieten rund um den Werderplatz näher zu betrachten. -trö-