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Mehr Auslauf für Max und Moritz

Junge Luchse beziehen großes Gehege im Oberwald / Wiederansiedlung in freier Natur

Auf Erkundungstour im neuen Domizil: Einer der beiden Jungluchse im Oberwald Auf Erkundungstour im neuen Domizil: Einer der beiden Jungluchse im Oberwald © Timo Deible

Alle Augen richten sich derzeit auf den kleinen Eisbären Mika. ­Wenig wahrgenommen wurde dagegen, dass es letzten Sommer im Zoologischen Stadtgarten einen vergleichbar spektakulären Nachwuchs gab: fast acht Wochen lang war dieser unbemerkt geblieben. Max und Moritz heißen die Luchs-Zwillinge, die im Gehege am Lauterberg zur Welt kamen. Das genaue Geburtsdatum kann nur geschätzt werden, ein Zoosprecher spricht von „irgendwann im Juli“.

Jetzt sind die beiden umgesiedelt worden: In den vergangenen Monaten entstand im Tierpark Oberwald ein sogenanntes „Ko­ordinationsgehege“, eine rund 5 000 Quadratmeter große eingezäunte Fläche, abgeschirmt von Begegnungen mit Menschen. Dort sollen die mittlerweile rund zehn Monate alten Jungtiere Max und Moritz auf die Auswilderung in die freie Natur vorbereitet werden – als Teil eines mehrjährigen Projektes des Landes zur Wiederansiedelung der imposanten Großkatzen.

Minister hat für Max die Patenschaft übernommen

„Wann hat man als Minister schon mal die Gelegenheit, einen Luchs zu streicheln?“, schwärmte der Minister für den Ländlichen Raum, Peter Hauk, der der Umsiedlung beiwohnte. Für Max hat er dabei die Patenschaft übernommen. Die Tiere waren vor der Verladung in artgerechte Transportkisten betäubt worden und so konnte Hauk den Luchsen „näherkommen“. Der Minister umriss das Ziel, den Luchs als heimische Art wieder in freier Natur zu etablieren und die Rolle, die der Zoo dabei als Artenschutzzentrum spiele. „Luchse sind ein Sympathieträger, man muss die Menschen für die Natur begeistern“, sagte er.

Auch Zoodirektor Dr. Matthias Reinschmidt beschwor das Ziel, den Luchs im Südwesten nach 200 Jahren wieder heimisch zu machen. Bereits im März sind zwei junge Luchse aus Chemnitz und Nürnberg in das weitläufige Gehege im Oberwald gezogen, im Mai soll ein weiterer Artgenosse aus England dazu kommen.

Die Eltern der Karlsruher Zwillinge sind Vater Viorel, geboren in den rumänischen Karpaten, und seit rund 18 Monaten in Karlsruhe, sowie Luchsmutter Eva, die im Zoo geboren wurde und seit acht Jahren „Karlsruherin“ ist.  -stj-

Dieser Artikel erschien in der StadtZeitung Nr. 15 am 11. April 2025. Die Inhalte der StadtZeitung schon lesen, bevor sie im Briefkasten steckt: Im ePaper sind alle Ausgaben digital verfügbar.

Die Zwillings-Brüder Max und Moritz: noch am Lauterberg im Zoo.

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