Über einen reich gedeckten Tisch konnten sich zum Jahreswechsel Kinder und Jugendliche ohne Zuhause freuen, die von der Anlaufstelle IGLU der Heimstiftung betreut wurden. An sie gingen eine große Neujahrsbrezel und weitere Leckereien. Gestiftet hatten diese Köstlichkeiten die Vertreterinnen und Vertreter der Bäcker-, Fleischer- und Konditoren-Innungen bei ihrem Empfang im Rathaus.
Krise für Innungen spürbar
Dass auch an dieser seit über einem halben Jahrhundert gepflegten Tradition die aktuellen Ereignisse nicht spurlos vorbei gehen, zeigten die Grußworte von Bäckerinnungs-Obermeister Karl-Heinz Jooß, Konditor Andreas Kehrle und Fleischer-Ehrenobermeister Heinz Kunzmann. „Wir schlittern von der einen Krise in die nächste“, gab Jooß angesichts von Corona, Rohstoff-Engpässen, Fachkräftemangel und explodierenden Energiekosten zu bedenken. Dennoch blicke man „stolz und zuversichtlich in das neue Jahr“, denn handwerklich erzeugte Lebensmittel hätten als Kulturgut eine große Bedeutung.
Lebensmittel als Kulturgut
Dem pflichtete Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup bei und warb für mehr Wertschätzung. „Qualität hat ihren Preis und wir müssen aus der Schnäppchen-Mentalität heraus, sonst ist unsere Versorgungssicherheit gefährdet“. Das Handwerk sei fester Bestandteil des kulturellen Erbes der der Stadt, daher müsse man Themen wie Fachkräftemangel und Generationenwechsel gemeinsam angehen.