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Erinnerung an Deportierte von Gurs präsent

Gedenken in Gurs: Bürgermeister Dr.  Albert Käuflein, zusammen mit drei SchülerInnen aus Baden-Baden Gedenken in Gurs: Bürgermeister Dr. Albert Käuflein, zusammen mit drei SchülerInnen aus Karlsruhe © Stadt Baden-Baden, Jonas Sertl

Eine Gedenkveranstaltung auf dem Deportiertenfriedhof in Gurs erinnert alljährlich an die Jüdinnen und Juden, die 1940 in die südfranzösische ­Gemeinde im Département Pyrénées-Atlantiques deportiert wurden. Auch dieses Jahr, 84 Jahre nach den Verschleppungen, nahm wieder eine rund 70-köpfige Delegation aus Deutschland an der Veranstaltung am 27. Oktober teil. Die Sprecherrolle für die Arbeitsgemeinschaft hatte dabei die Stadt Baden-Baden inne.

Die Stadt Karlsruhe war unter anderem durch Bürgermeister Dr. Albert Käuflein (unser Bild; zusammen mit Schülern aus Baden-Baden) vertreten. In Gurs begrüßte der Bürgermeister der Pyrenäen-Gemeinde, Christian Puharré, die deutschen und französischen Gäste vor dem Friedhof. Nach einer Gedenkminute am Mahnmal für alle ­Internierten und Verstorbenen des Lagers folgte der gemeinsame Gang zum Friedhof.

Beispielhaft in den Ansprachen genannt wurde der junge Karlsruher Hans-Jürgen Maier. Er kam im Alter von nur elf Jahren nach Gurs und wurde später nach Auschwitz deportiert und ermordet – als ein Fall von Tausenden. „Israel und jüdische Menschen sind auch rund 80 Jahre nach dem Holocaust ­Zielscheibe unerbittlichen und unversöhnlichen Hasses“, mahnte Baden-Badens Oberbürgermeister Dietmar Späth, der die Delegation der Arbeitsgemeinschaft leitete.

Ein wesentlicher Bestandteil der Gedenkreise nach Gurs ist auch die aktive Beteiligung junger Menschen. Deshalb nehmen jedes Jahr Jugendliche aus den Mitgliedstädten teil. Baden-Badener Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Hohenbaden gingen dabei auf das Schicksal der Baden-Badener Familien Lieblich und Rosenthal ein, die am 22. Oktober 1940 nach Gurs deportiert wurden. Teil der Präsentation war ein Beitrag von Aryeh Brett Levi, dem Ur-Urenkel von Philipp Lieblich. 

Dieser Artikel erschien in der StadtZeitung Nr. 45 am 8. November 2024. Die Inhalte der StadtZeitung schon lesen, bevor sie im Briefkasten steckt: Im ePaper sind alle Ausgaben digital verfügbar.

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