Der Rabbiner Netanel Weil, verstorben am 7. Mai 1769 im Alter von 82 Jahren in Rastatt, gilt als einer der bedeutendsten Talmud-Gelehrten der jüdischen Welt. Von 1750 an war er berufen als der Oberlandesrabbiner für die damaligen badischen Markgrafschaften in Karlsruhe – ist aber bislang noch nicht wirklich in Stadtbild und -geschichte präsent. Das ändert sich jetzt mit der Benennung eines Straßenzugs in der Karlsruher Oststadt, nahe der Ludwig-Erhard-Allee und Lohfeldsiedlung.
Grabstelle auf dem Alten Jüdischen Friedhof
Rabbiner Weil – dessen Namen auf Hebräisch „Nathanael ben Naftali Zvi Weil“ geschrieben wurde – wird damit anlässlich seines 254. Todestages posthum geehrt. Seine Grabstelle auf dem Alten Jüdischen Friedhof, der in seiner Gesamtheit unter Denkmalschutz steht, ist bis heute eine Pilgerstätte. Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup wünschte sich anlässlich der Enthüllung des neuen Namensschildes im Velte-Saal der Musikhochschule, „dass sich die Menschen mit Natanel Weil befassen“. Solange Rosenberg, die Vorsitzende der Jüdischen Kultusgemeinde Karlsruhe, erinnerte bei dem Anlass an die Tätigkeit und Bedeutung von Weil. Dieser habe sich um die Juden in aller Welt verdient gemacht, geehrt werde mit dem Straßennamen ein großer jüdischer Gelehrter.