Im Sommer 2024 sind Wasserschildkröten im Karlsruher Schlossgartensee beobachtet worden. Die aus Nordamerika stammenden Tiere sind nicht heimisch und stellen eine Gefahr für die Erdkrötenpopulation im Bereich des Schlossgartens dar, da sie den Laich der Erdkröten fressen. Im letzten Jahr konnten keine jungen Erdkröten im Schlossgarten beobachtet werden, obwohl dort zuvor eine stabile Population vorhanden war. Zum Nahrungsspektrum der Wasserschildkröten zählen auch Libellenlarven und Jungfische.
Tier werden in Gefahr gebracht
Möglicherweise denken manche Tierhalterinnen und Tierhalte, dass sie den Schildkröten einen Gefallen tun, wenn sie ihnen die "Freiheit schenken". Die Tiere, die zuvor in der Regel in Leitungswasser mit "Trinkwasserqualität" gehalten wurden, sind nicht an die Bakterien angepasst, die ihnen in der freien Natur begegnen. Dies kann zu bakteriellen Hauterkrankungen führen, die Nekrosen und Blutvergiftungen zur Folge haben können. Die Tiere sind weiterhin durch Fressfeinde, Futtermangel und starke Temperaturschwankungen, vor allem im Frühjahr, gefährdet.
Aussetzen verboten
Zum Schutz der heimischen Tierwelt und auch um die Schildkröten vor Schaden zu bewahren, weist die Stadtverwaltung darauf hin, dass das Aussetzen von Wasserschildkröten generell nicht gestattet ist und unter anderem einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz darstellt.
Auch muss bei der Haltung exotischer Schildkrötenarten in Gartenteichen dafür Sorge getragen werden, dass die Tiere nicht in die freie Natur gelangen können.
Aufgrund der langen Lebensdauer der Schildkröten sind die Auffangstationen in der Regel voll belegt und es ist schwierig einen Abgabeplatz für sie zu finden. Auch aus diesem Grund sollte eine Anschaffung dieser Tiere sehr sorgfältig bedacht werden.