Es ist ein Antrieb für den Wohnungsmarkt in Karlsruhe: Innerhalb nur einer Woche feierte die städtische Wohnbaugesellschaft Volkswohnung (Vowo) die Fertigstellung zweier Bauprojekte. Während in Durlach 52 neue Wohneinheiten an den Markt gingen, sind es in Oberreut gleich 173. „Ein Gebäude ist mehr als Beton und Stein – und in diesem Fall Kalksandstein“, würdigte Bürgermeister Daniel Fluhrer die an der Woerrishofferstraße in Oberreut entstandenen Wohnungen.
Es sei „ein wichtiger Tag für den Immobilienmarkt“, so der Baudezernent weiter. 104 der fertiggestellten Wohnungen, also 60 Prozent, seien zudem aus öffentlichen Mitteln gefördert worden. Vowo-Geschäftsführer Stefan Storz bezeichnete einen begrünten Innenhof inmitten von vier Wohnblöcken „als Herzstück“ der Anlage.
Wohnraum für rund 200 Menschen soll derweil das Neubauprojekt der Volkswohnung in der Durlacher Wachhausstraße schaffen: Sechs zweigeschossige Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 52 Wohnungen wurden fertiggestellt und werden ab Oktober vermietet. Die Vowo investierte hier rund 18,5 Millionen Euro in das Projekt. Zum überwiegenden Teil entstanden Drei- und Vier-Zimmerwohnungen für Familien. Auch hier wurden fast 70 Prozent der Wohnungen öffentlich gefördert.
Erstmals mit Solarziegeln
Die Energieversorgung soll möglichst klimafreundlich ausfallen, weshalb eine als besonders effizient beschriebene Sole-Wärme-Pumpe zum Einsatz kommt.
Diese nutzt Grundwasser mit recht konstanter Temperatur von 10 Grad Celsius als Wärmequelle. Ein Highlight sei laut Vowo-Geschäftsführer Storz die Photovoltaikanlage zur Eigenstromversorgung: Erstmals verwendet die Volkswohnung Solarziegel, die nicht nur ihren normalen Abdichtungszweck erfüllten, sondern gleichzeitig auch Strom erzeugten. „Bei der verbauten Fläche von etwa 530 Quadratmetern handelt es sich um eines der größten Solarziegelprojekte in ganz Deutschland“, so Storz.
In Oberreut werden von den Verantwortlichen die hohe Flächenausnutzung, unterschiedliche Wohnungstypen und -größen, sowie bedarfsgerechte Wohnformen besonders hervorgehoben. Die Wohnungen sind zwischen 30 und 120 Quadratmeter groß – insgesamt entstanden mit einer Investitionssumme von rund 53 Millionen Euro über 11 000 Quadratmeter neue Wohnflächen.
Alle Wohnungen sind per Aufzug erreichbar, fast 40 von ihnen wurden barrierefrei errichtet. Zudem erhielt das Gebäude einen Anschluss an das Fernwärmenetz der Stadtwerke. Nach den Angaben von Geschäftsführer Storz seien in Oberreut nur noch 35 Wohnungen frei und alle anderen bereits vermietet. Ein Teilbezug in einem ersten Bauabschnitt gab es bereits im Herbst 2023.
Wohnraum für Familien
In Durlach an der Wachhausstraße sind rund 45 Prozent der Wohnungen vermietet. Die restlichen Einheiten werden durch die Volkswohnung als Vermieterin per Losverfahren vergeben.
Das Gelände im Durlacher Killisfeld eigne sich, so die Volkswohnung, durch die sonnigen Außenplätze und einen neuen Spielplatz gerade für auch für Familien mit kleinen Kindern. Die Begrünung und noch erfolgende Bepflanzungen sollen zudem in den nächsten Jahren für schattige Plätze sorgen. -nke- / -stj-