Studierende aktiv einbinden
Die Karlsruher Innenstadt wird sich in den kommenden Jahren merklich wandeln. Speziell durch die Eröffnung des Stadtbahn-Tunnels unter der Haupteinkaufsstraße wird sich der öffentliche Raum verändern. Wie kann man die Innenstadt ansonsten weiterentwickeln, noch attraktiver, sauberer und sicherer gestalten? Um das herauszufinden, hat die Stadtverwaltung ein einzigartiges Beteiligungsprojekt gestartet. Beim IQ-Leitprojekt „Innenstadt von morgen“ ging es darum, die Sicht Studierender aktiv einzubinden und wissensbasierte Stadtentwicklung erfolgreich umsetzen. Denn es ist ein erklärtes Ziel der Stadt Karlsruhe, dass die Innenstadt und ihre Räume auch verstärkt von Studierenden genutzt werden. Deswegen sollten ihre Wünsche und Bedarfe von Anfang an in die zukünftigen Planungsszenarien einbezogen werden.
Fast 3.000 Studierende der Karlsruher Hochschulen und junge Fachkräfte haben sich engagiert im Rahmen des städtischen Korridorthemas „Zukunft Innenstadt“. Organisiert haben dies zwei Institutionen gemeinsam, das Wissenschaftsbüro der Stadt Karlsruhe und das am KIT angesiedelte Institut Entwerfen von Stadt und Landschaft, Fachgebiet Stadtquartiersplanung. Auch zahlreiche städtische Ämter waren mit eingebunden. Unter dem Motto „Zukunftsentwürfe von Studierenden für Studierende“ haben sie 2017/2018 einen umfangreichen dreistufigen Beteiligungsprozess durchgeführt.
Evaluation, Ideengenerierung und Teamarbeit in drei Projektphasen
Vieles wurde durchdacht: wie man neue Einkaufs- und Gastronomie-Angebote schafft sowie Räumlichkeiten für Kulturangebote, Lernen und Coworking. Thematisiert wurde auch, wie die Sicherheit und Sauberkeit in Karlsruhe gesteigert werden können. In der ersten Phase wurde über einen Fragebogen ermittelt, wie zufrieden die Studierenden mit der Stadt und dem Angebot sind. In der zweiten Phase gab es ein interaktives Online-Mapping-Tool, in dem Studierenden einzelne Quartiere qualitativ bewerten und auch konkrete Verbesserungsvorschläge machen konnten. Die Ergebnisse der Befragung bildeten die Grundlage des dritten Projektbausteins: Das war die Zukunftskonferenz am 4. Juni 2018 im Kulturzentrum Tollhaus.
Die Ergebnisse aller drei Projektphasen wurden ausgewertet und in einem umfangreichen Ergebnisbericht zusammengeführt. Dieser steht seither der Politik zur Verfügung, damit sie daraus konkrete Veränderungen ableiten und Anregungen umsetzen kann.